Wenn Sie sich mit dem PEP - App erstmals auseinander setzen, wird Ihnen der Eindruck entstehen, das App beantworte zu wenig Fragen oder gar keine. Es fehlt eine Ästhetik-Checkliste oder zumindest ein entsprechender Fragenkatalog oder ähnliches. Stimmt, das alles fehlt.
Aber gerade das macht den Erfolg des PEP's aus. Durch das erarbeiten und einordnen in Checklisten oder dem beantworten von Fragebögen werden unsere Patienten, deren Individualität, Wünsche und Erwartungen zu wenig berücksichtigt. Die Patienten werden schubladisiert und konditioniert. Denn diese Anwendungen entsprechen und basieren meist auf unseren erlernten Festlegungen von ästhetischen Regeln. Nach den gleichen Prinzipien errechnen und funktionieren auch digitale „Esthetic Imaging“ Programme. Beide, Checklisten und digitale Verfahrenstechniken, beziehen die Individualität der Patienten nicht oder viel zu wenig ein. Was freilich nicht bedeutet, dass der Patient sich nicht auf unser fachliches Wissen abstützen kann. Der Patient ist auf unsere Unterstützung, auch in ästhetischen Belangen angewiesen. Allerdings sind die Bedürfnisse und Wünsche des Patienten oft nicht mit den erlernten Vorstellungen des Behandlungsteams übereinstimmend.
Das integrieren der App in den Planung- und Behandlungsprozess bedeutet Zeit zu investieren, Zeit dem Patienten zuzuhören, und dessen Wünsche durch einfachste Aufzeichnungen nachvollziehbar aufzuzeigen zu protokollieren, Emotionen zulassen und Empathie zu entwickeln. Durch diesen Vorgang des Aufzeichnens, Hinterfragens und Erklären wird der Patient motiviert, seine Vorstellungen und Wünsche kundzutun und aktiv am Entwicklungsprozess seines Zahnersatzes teilzunehmen. Gleichzeitig bleibt der Prozess für den Patienten kognitiv nachvollziehbar, so dass wir eine "Patienten-Behandler“-gerechte Lösung herstellen können.
Die diesem App vorausgegangene Idee, welche noch „analog auf Papier“ basierte, wurde publiziert und gibt Ihnen noch weitere Informationen.
PEP Patient supported Esthetic Protocol; European Journal of Esthetic Dentistry: 2013
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